Kunst im öffentlichen Raum

 

Bild: Roger Frei, Zürich

Bild: Roger Frei, Zürich

Bild: Roger Frei, Zürich

Holzgriff, 2021

Nussbaum. Schweighof

 

Blüte , im Kundentresor

Die Zierornamente verbinden das althergebrachte Schnitzhandwerk mit zeitgenössischer Kunst.

Obwaldner Kantonalbank Sarnen

 

 

Im Innenhof auf zwei Hügeln stehen drei Skulpturen auf den obersten Flächen. Die drei Eichenholz Skulpturen erinnern an Tiere und Fabelwesen. Sie sind monumental vergrösserte Wurzelstücke. Diese Fundstücke schnitzte René Odermatt 10-mal grösser in verleimtem Eichenholz nach. Die Natur und die Nachahmung treten dadurch in ein spannungsvolles Ver­hältnis zueinander und sind starker Kontrast zur Architektur. Das „Kunst und Bau“ Projekt «drei Portraits» wurde 2021 fertiggestellt.

Ausgangslage

In der Neubausiedlung Himmelrich 3 baut die abl nach den Plänen des Architeturbüros Enzmann und Fischer im Neustadt-Quartier 250 Wohnungen.

Landschaftsarchitekten: köpflipartner.

Nach einem «Kunst und Bau» Projektwettbewerb wurde das eingereichte Projekt «drei Portraits, René Odermatt» von der Jury positiv beurteilt und zur Realisierung empfohlen.

 

Idee

Im Innenhof auf zwei Hügeln stehen drei Skulpturen auf den obersten Flächen. Was sie darstellen ist vorerst nicht zu erkennen. Es sind die ins Monumentale vergrösserte Wurzelstücke oder Astwerke. Fundstücke, wie sie tausendfach und durch die Jahrhunderte immer wieder vom Menschen gefunden, gesehen und als von der Natur geformte Tier- und Menschengestalt, als Gesichtsform erkannt werden. Manchmal verstärkt der Eingriff eines Schnitzers Ausdruck und Charakteristik. Es ist ein Stück Volkskultur und Tradition, auf das hier mit drei monumentalen Skulpturen Bezug genommen wird.

Im Innenhof bleiben die betonenden Eingriffe in die Gestalt der natürlich gewachsenen Wurzel aus. Der künstlerische Eingriff ins Material besteht darin, durch Schnitzarbeit aus je einem verleimten Eichenholzblock die vergrösserte Naturformen der Fundstücke wieder herzustellen. Die Natur und ihre Nachahmung treten in ein spannungsvolles Verhältnis zueinander. Mit technischen und handwerklichen Mitteln wird reproduziert, was die Natur aus sich heraus wachsen liess.

Im Umkehrschritt ahmt das die Natur nachahmende Kunstwerk auch die Kunst selbst nach: Die Skulpturen zeigen Ähnlichkeiten mit tierischen Figuren. Formdetails lassen sich je nach Fantasie deuten und erkennen als Kopf, Augen oder Körper, die ganze Figur je nach Standort und Blickwinkel als die Gestalt eines Tieres. Was genau in den Skulpturen gesehen wird, ist nicht wichtig. Wesentlich ist die Anregung, die sie gibt, im hier nachgeahmten natürlich Gewachsenen eine Kunstform zu sehen.

Die Jury ist fasziniert von der zurückhaltenden, zugleich kraftvollen, stillen Poesie des Projekts. Sie würdigt den spannenden Kontrast zur Architektur und zugleich den integrativen Charakter, die Beziehung, die die Skulpturen mit der Bepflanzung im Innenhof eingehen und die sinnliche Erscheinung des bear­beiteten Eichenholzes.

 

Umsetzung

Die drei Portraits sind mit der Motorsäge, Winkelschleifer und Meisseln geformt.

Die Eichenholzskulpturen sind unbehandelt und werden roh belassen.

 

kentaur see
Kentaur, 2017
Eichenholz
290cm x 150cm x 290cm

Seefeld Sarnen, Obwalden

Der Kentaur ist eine ins Monumentale vergrösserte Wurzel eines Rebstocks. Ein Fundstück, wie sie tausendfach und durch die Jahrhunderte immer wieder vom Menschen gefunden, gesehen und als von der Natur geformte Tier- und Menschengestalt, als Gesichtsform erkannt werden.

 

 

Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit:

Kunstgiesserei St.Gallen AG
Neue Holzbau AG Lungern
Werkhof Gemeinde SarnenKentaur, 2017

 

EHF Küng, Alpnach Dorf

Bauherrschafft : Regina und Stephan Küng-Wicki

Architekt: Seilerlinhart, Sarnen, Luzern

….Konsequenterweise wurden sogar die Beschattungselemente des Gebäudes als hölzerne, automatisierte Zugläden entwickelt und deren „Taschen“ vom Künstler René Odermatt ornamental geschmückt.